Netto-Null ist ein langfristiges, meist auf 2040 oder 2050 bezogenes Ziel und wird über Absenkpfade dargestellt. Diese Absenkpfade berücksichtigen die Dekarbonisierung ganzer Portfolios. Für Immobilien hat sich etabliert, dass die Emissionen von Immobilien in drei Scopes dargestellt werden können.
Dem Scope 1 sind Emissionen aus Energieträgern, die vor Ort genutzt werden, zugeordnet. Der Strom einer Wärmepumpe ist jedoch dem Scope 2 zugeordnet, soweit der Strom ausserhalb der Liegenschaft produziert wird und dort entsprechend emittiert. Die Scopes 1 und 2 lassen sich vergleichsweise leicht in Richtung Netto-Null bewegen, da sowohl Reduktions- als auch Kompensationsmassnahmen bekannt sind.
Der Scope 3 wird – vereinfacht dargestellt – bei Immobilien durch die grauen Treibhausgasemissionen, also die Emissionen durch Erstellung, Unterhalt und Rückbau der Bauten gebildet. Im Scope 3 ist das Erreichen von Netto-Null deutlich komplizierter, da die grauen Treibhausgasemissionen einen immensen Anteil an der Gesamtbilanz haben und hier die Reduktions- als auch Kompensationsmassnahmen eher vage sind.
Ein Weg zu einem alle drei Scopes umfassenden Netto-Null ist die Kreislaufwirtschaft und hier insbesondere der Bestandserhalt. Diese zu präzisieren und weiterzuentwickeln, ist die entscheidende Aufgabe der nahen Zukunft.
Städte, Gemeinden und Kantone untersuchen ihre gesetzliche Situation zur Implementierung der Kreislaufwirtschaft. Ambitionierte Eigentümerinnen und Entwicklerinnen definieren für ihre Portfolios Netto-Null-Absenkpfade über alle 3 Scopes. Wir bieten durch unsere Erfahrung in der Ökobilanzierung, in der Prozessbegleitung und Projektplanung vielfältige Unterstützung in der Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten.
Der im Volksmund «Fleischkäse» genannte Erweiterungsbau der Zürcher Oper von 1984 soll umgebaut oder ersetzt werden. Der Bau ist technisch und energetisch erneuerungsbedürftig und die Oper braucht mehr Platz.
Das Hochbauamt des Kantons Zürich hat sich Netto-Null auf die Fahne geschrieben und lässt untersuchen, ob und welche Teile des Gebäudes weitergenutzt werden können. Durable hat im Team im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit BHSF Architekten Varianten vergleichen und anhand von Ökobilanzen die bestmögliche Herangehensweise herausgearbeitet. Dabei unterstützt Durable das Team und das Hochbauamt in dem Ziel, den Bestand so weit wie möglich zu erhalten und somit die CO2-Emissionen für bauliche Tätigkeiten auf ein Minimum zu reduzieren.
Die ECOREAL Schweizerische Immobilien Anlagestiftung hat 2023 ihre Nachhaltigkeitsstrategie gemeinsam mit Durable neu aufgesetzt. Die Nachhaltigkeitsstrategie beruht auf den Grundwerten der ECOREAL und auf den SDGs. Ein wesentliches Ziel ist die Reduktion der Treibhausgasemissionen über alle drei Scopes mit dem Ziel Netto-Null.
Schon heute werden die Scopes 1 und 2 gemessen nachgewiesen. Für den Scope 3, hier vor allem die Erstellung, werden Massnahmen wie forcierter Bestandserhalt, einfacheres und resilientes Bauen sowie Kreislaufwirtschaft umgesetzt.
Die Stadt Zürich plant eine Revision der Bauzonenordnung BZO. Das geschieht nur in längeren Zeitabständen. Da eine Anpassung der BZO so selten geschieht, möchte das verantwortliche Amt für Städtebau (AfS) zukunftsweisende Pflöcke einschlagen. Das massgebliche zukunftsweisende Thema ist Netto-Null, für welches sich die Stimmbürger 2022 entschieden haben.
In diesem Kontext möchte das AfS Möglichkeiten zur Umsetzung eines verbindlichen Bestandserhaltes finden. Dafür hat sie mit Durable zwei Workshops durchgeführt mit dem Resultat eines Vorschlages für die Überarbeitung des Art. 8 Arealüberbauungen und den darin implementierten Energiekennwerten Erstellung und Betrieb.
